Angesichts der klimapolitischen Herausforderungen ist eine gute Bahn wichtiger denn je. Sie braucht ein viel breiteres, besseres Netz und motivierte MitarbeiterInnen bei allen Bahnunternehmen. Und den Deutschlandtakt schafft man nur mit sehr viel mehr Personal. Deswegen darf Kaputtsparen beim Personal keine unternehmerische Option werden.
Zur motivierten Mitarbeit gehört auch eine angemessene Bezahlung, die die besonderen Umstände des Personaleinsatzes mit vielen Überstunden, Schichtdiensten und oft unvorhergesehenen Personaleinsätzen „fern der Heimat“ berücksichtigt. Da sind die LokführerInnen in einer ganz besonderen Rolle, weil man sie normalerweise ebensowenig bei der Arbeit sieht wie das Stellwerkspersonal. Doch der ganze Bahnbetrieb hängt von ihrer wichtigen Arbeit ab. Und Wertschätzung sollte sich am Ende auch in angemessener Bezahlung ausdrücken. Damit „BahnerIn“ wieder ein wichtiger Zukunftsjob wird.
Also müssen sich der DB-Vorstand und die Vorstände aller anderen Bahnunternehmen und die politisch verantwortlichen Eigentümer zu einer klimarettenden Strategie mit einer motivierenden Personalpolitik und expansiven Infrastrukturpolitik bekennen, und ebenso zu einer angemessenen beschäftigungsfreundlichen, zukunftssichernden Tarifpolitik. Die durch eine angemessenes Tarifangebot Streiks abwendet, statt stur in die Konfrontation zu verhandeln.
Prof. Heiner Monheim, Institut für Raumentwicklung und Kommunikation, Trier