Solidarität mit dem Arbeitskampf der GDL
Nein zur Anwendung des Tarifeinheitsgesetzes
- In den Zeiten von Pandemie und Krise haben sich die gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse zugunsten der Reichen, der Unternehmen und der Regierungen und zu Ungunsten der Prekären, der Lohnabhängigen und der Gewerkschaften entwickelt. Wer Geld und Macht hat, kann sich auf Yachten, in Villen und ins Homeoffice zurückziehen. Wer in Büros, Fabriken, Dienstleistungszentren oder in öffentlichen Verkehrsmitteln arbeiten muss, setzt sich wesentlich größeren Corona-Gefahren aus. Die Krise wird seitens der Konzerne und Regierungen schamlos für einen Angriff auf Reallöhne und demokratische und gewerkschaftliche Rechte ausgenutzt. In dieser Situation verdient jeder Arbeitskampf für mehr Lohn und gegen den Abbau von Rechten unsere uneingeschränkte Unterstützung.
- Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bewies in den vergangenen 15 Jahren mehrmals in Arbeitskämpfen, dass sie konsequent für die Interessen der Bahnbeschäftigten eintritt. Sie wurde deshalb vom Vorstand der Deutschen Bahn AG, von den Unternehmerverbänden und von einem großen Teil der Medien mit einer wahren Hasskampagne überzogen. Der rationale Kern der Kampagne lautet: Wenn Arbeitskämpfe, wie von der GDL zuletzt 2014/15 praktiziert, erfolgreich sind, dann wirkt das beispielhaft für die gesamte Gewerkschaftsbewegung. Im Fall der GDL soll ein Exempel statuiert werden.
- Heute kommen zwei Dinge hinzu: Erstens soll zum ersten Mal das Tarifeinheitsgesetz angewendet werden. Dieses wurde exakt am Ende des erfolgreichen GDL-Arbeitskampfes 2015 im Bundestag beschlossen, um zukünftig kämpferische „Spartengewerkschaften“ auszuschalten. Zweitens befindet sich der Bahnkonzern zu 100 Prozent in Bundeseigentum. Der eigentliche Gegner ist damit die Bundesregierung, hinter der wiederum die Unternehmerverbände stehen.
- Laut DB sind die GDL-Forderungen nicht zu finanzieren. Tatsächlich leistet sich der Bahnkonzern einen ständig sich vergrößernden Wasserkopf, zahlt seinen Managern auch in Krisenzeiten Boni, betreibt zerstörerische Großprojekte wie im Fall Stuttgart21 oder dem Fernbahntunnel in Frankfurt/M., die Milliarden Euro verschlingen, und verfolgt eine teure und riskante Strategie als Global Player. Die GDL verlangt nur den Erhalt der Reallöhne, einen Abschluss wie im Öffentlichen Dienst und die Anerkennung als eigenständige Gewerkschaft. Das sind Forderungen, die alle Gewerkschaftsaktiven unterstützen müssen.
- Drei von acht DGB-Gewerkschaften, konkret Verdi, GEW und NGG sprachen sich 2014/15 gegen das Tarifeinheitsgesetz aus. Diesen Worten müssen jetzt Taten folgen. Das heißt: Die Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen der GDL ist gefordert. Wir praktizieren diese Solidarität. Wir fordern dazu auf, es uns gleich zu tun.
Zusätzliche Unterstützungsunterschriften können HIER online vorgeschlagen werden.
85 Unterzeichnende: (Stand 16.9.21)
Tom Adler, ehem. BR Daimler Untertürkheim, IGM, Alt-Stadtrat LINKE, Stuttgart
Wolfgang Alles, aktiver Gewerkschafter (IGM), Mannheim
Alexandra Arnsburg, Mitglied im Verdi-Landesfrauenrat Berlin-Brandenburg
Rainer Balcerowiak, freier Journalist und Buchautor
Hartmut Barth-Engelbart, GEW, Ver.di, IGM, Ex-BR-Vorsitzender
Joe Bauer, Journalist, Stuttgart
Rolf Becker, Verdi, Schauspieler; Hamburg
Dr. Diethard Behrens, Frankfurt UNL
Daniel Behruzi, Ver.di-Vertrauensleutesprecher TU Darmstadt
Jens Berger, Redakteur NachDenkSeiten
Thomas Berger, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht, Berlin
Prof. Dr. Ralf Blendowske, Physiker, Ver.di, Darmstadt
Udo Bonn, IG Metall, Düsseldorf
Volker Brauch, Ex-Vertrauensmann, VER.DI-Mitglied, Wiesbaden
Alexander Brandner, Verdi-Mitglied, SOL ( Soz. Org. Solidarität), Die LINKE, Stuttgart
Michael Clauss, IGM-Tarifkommission BW und Betriebsrat Daimler Stuttgart-Untertürkheim; Stuttgart
Prof. Dr. Alex Demirovic, Prof. für kritische Gesellschaftstheorie, Frankfurt/M
Manfred Dietenberger, ehem. Vorsitzender DGB-Kreis Waldshut, Mitglied IGM
Dieter Doege, Pro-Bahn-Mitglied
Klaus Drechsel, Tarifkommissionsmitglied Ver.di, Berlin
Prof. Dr. Ulrich Duchrow, Kairos Europa, Attac, Heidelberg
Jochen Dürr, stellvertretender DGB Kreisvorsitzender Schwäbisch Hall
Ulrich Franz, BaSo, Wuppertal
Prof. Dr. Tim Engartner, Frankfurt/M
Sebastian Förster, Mitglied Fachkommission Soziales, Ver.di Fachbereich 03 Nordhessen
Matthias Fritz, ehem BR und IGM VK-Leiter Mahle Stuttgart
Georg Fülberth-Sperling, Politikwissenschaftler, Marburg
Dr. Rolf Geffken, Rechtsanwalt, Hamburg
Bernd Gehrke, Publizist, AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West, Berlin
Thies Gleiss, Mitglied im Parteivorstand der LINKEN und Delegierter der IG Metall Köln-Leverkusen
Peter Grohmann (Die Anstifter); Stuttgart
Ferdinand Hareter, ehemaliger DGB-Kreisvorsitzender und ehemaliger IGM-Sekretär
Hans-Georg Hartwig, Mitgl. Gesch.Landesvorstand die LINKE Niedersachsen, Braunschweig
Detlev Hensche, 1992 bis 2001 Vorsitzender der IG Medien, Berlin
Christoph Hess, Verdi, VK-Leitung Umweltbehörde Hamburg
Christa Hourani, Delegierte IGM Stuttgart, ehem. BR + VK-Leiterin Daimler Zentrale, Sprecherin VKG, Stuttgart
Renate Hürtgen, Historikerin, AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West, Berlin
Ursula Jacob-Reisinger, Gewerkschaftssekretärin bei ver.di im Fachbereich Handel
Alexander Hummel, Mitglied der GEW, aus Heidelberg und Mitglied des Landesvorstands DIE LINKE Baden-Württemberg
Hans-Georg Isenberg, Mitglied Verdi und Die Linke, Hochschuldozent i.R. Bremen
Anton Kobel, Redaktion express, Gewerkschaftssekretär (HBV/Ver.di) i.R, Heidelberg
Bernd Köhler, Politischer Liedermacher und ver.di-Mitglied, Mannheim
Thomas Krämer, sozialwissenschaftlicher Mitarbeiter, ver.di-Mitglied, Nürnberg
Thomas Kuczynski, Wirtschaftswissenschaftler, Berlin
Diethelm Lazar, IT-Berater i.R., Syke
Prof. Dr. Ingrid Lohmann, Hamburg
Volker Lösch, Regisseur, Berlin
Prof. Dr. Heiner Monheim, Malente
Dr. Birgit Mahnkopf, Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin, Prof. a. D. Institute for International Political Economy, Berlin
Peter Mannherz, Steuerberater, Radolfzell
Seán McGinley, ver.di-Mitglied, Stuttgart
Albrecht Müller, Herausgeber NachDenkSeiten, Pleisweiler
Dr. Elfriede Müller, Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum (Kulturwerk GmbH des bbk berlin e. V.)
Dr. Wolfgang Neef, TU Berlin, attac und verdi, Berlin
Yaak Pabst, Redaktion Marx21-Magazin, Berlin
Michael Petersen, BR-Vorsitzender, IGBCE Hamburg
Bernhard Piwon, Rentner, Berlin
Reinhard Raika, ver.di OV, Darmstadt
Lucy Redler, Die LINKE, SAV, Berlin
Bernd Riexinger, Ver.di, Die Linke, Stuttgart
Hannes Rockenbauch, Vorsitzender der Gemeinderatsfraktion von LINKE/SÖS; Stuttgart
Peter Römmele, IG Metall, Landesvorsitzender MLPD NRW, Duisburg
Karl Heinz Roth, Bremen
Dr. Werner Rügemer, Publizist, Köln
Maria Rüthrich, Ärztin , Verdi, Jena
Rebecca Ruppert, Mainz, ver.di Mitglied und Mitglied im Sprecher*innenrat der LAG Betrieb & Gewerkschaft der LINKE Rheinland-Pfalz
Dr. Thomas Sablowski, Sozialwissenschaftler, Frankfurt/Berlin
Jakob Schäfer, Mitglied der IGM-Delegiertenversammlung Wiesbaden-Limburg
Dr. Hans Simon-Pelanda, ehem BR-Vorsitzender und ANV im Präsidium Goethe-Institut, Regensburg
Reinhold Siegers, IGM, Ex BR, Mönchengladbach
Helmut Schmitt, Vorsitzender Ortsgruppe Weinheim der IG BCE, ehem. Betriebsrat, Weinheim
Sybille Stamm, verdi Landesbezirksleiterin Badenwürttemberg i.R., Stuttgart
Jürgen Stamm, IGM Bevollmächtigter Stuttgart, i.R., Stuttgart
Sascha Stanicic (Sozialistische Organisation Solidarität – SOL), Berlin
Torsten Sting, Mitglied des Ver.di-Bezirkfachbereichsvorstands Verkehr, Bezirk Rostock
Martin Suchanek, VKG Berlin
Marc Treude, SAV, BRV, Mitglied im Ortsvorstand IGM Aachen
Sabine Vogel, Gewerkschaftssekretärin, Stuttgart
Christoph Wälz, Vorsitzender des GEW-Bezirksverbands Berlin-Pankow
Elmar Wigand, aktion ./. arbeitsunrecht
Franziska Wöckel, Berlin, Ver.di Mitglied & LINKE
Mag Wompel, Labournet Germany
Thomas Zimmermann, Lemgo
Unterzeichnende ohne Personenangaben:
Rüdiger Busch, Braunschweig
Bernhardt Faaß und Waltraud Faaß